Suchen Sie gerade die richtigen Solarpanel für Ihr Haus oder für Ihren Wohnwagen bzw. Wohnmobil? Eine der wichtigsten Entscheidungen vor dem Einbau einer Solaranlage ist die Auswahl der eingesetzten Module oder Solarpanel. Hier erhalten Sie wichtige Infos zur Auswahl und auch zu weiteren sinnvollen Komponenten für Ihre Stromversorgung zu Hause oder unterwegs.
Weil die Solarpanel 30 bis 40 Jahre zuverlässig Strom liefern sollen, ist beim Kauf auf hohe Qualität und Effizienz zu achten. Die kristallinen Zellen sind nach wie vor die gebräuchlichsten. Allerdings werden zunehmend auch Dünnschichtzellen verwendet. Letztere eignen sich besonders für Blech-oder Folienbedachung, weil sie aufroll- und begehbar sind.
1. 12V oder 24V Solaranlage für Wohnmobil, Wohnwagen, Garten & Camping
12V und auch 24V Solaranlagen werden genutzt für:
- Wohnmobil
- Camping
- Gartenlauben
- Boote
In diesen Bereichen ist es oft nötig den Strom vor Ort zu erzeugen.
Da bei Solarmodulen Gleichstrom entsteht, verzichtet man meist auf einen Wechselrichter und verwendet statt dessen Geräte, welche für Gleichstrom ausgelegt sind. Die 12V Solarpanels sind dann genau passend zu den 12V Batterien und Ladereglern, so wie den Verbrauchern.
Übrigens ist für eine Verkabelung im Niederspannungsbereich (12V / 24V) kein Elektriker nötig. Sie können mit der richtigen Sorgfalt selber die Installation abschließen. Das heißt nicht, dass hier alles ungefährlich ist. Ein Kurzschluss von einem Akku kann gefährlich werden. Also informieren Sie sich vorab gewissenhaft und ziehen Sie im Zweifel einen Profi zu Rate.
1.1. Kann ich also mein Gerät direkt an das 12V-Solarpanel anschließen?
Das kommt auf das Gerät an!
Die normalen Haushaltsgeräte sind ja auf 230V AC (Wechselstrom) ausgelegt. Diese Geräte können nur dann verwendet werden, wenn man einen 12V 230V Wechselrichter verwendet, der aus der 12V Batterie die passende Wechselspannung erzeugt. Wenn man also 230 V Wechselstromgeräte nutzen will, braucht man neben der 12V PV-Anlage noch den passenden Spannungswandler.
Der einfachere Weg ist, Geräte zu nutzen, die für den 12 V Gleichstrombetrieb gebaut sind. Die Solarzellen z.B. auf dem Wohnmobil laden dann die Batterie und deine Geräte werden über diese 12V Akkus mit dem passenden Gleichstrom versorgt.
1.2. Was ist der Unterschied zwischen 12V und 24V Systemen?
Bei Anlagen mit 12V fließen im Vergleich zu den 24V Systemen größere Ströme durch die Kabel. Das Beeinflusst die Dicke des zu verwendenden Kabels bzw. des Kabelquerschnitts. Wenn ein starker Strom = viel Ampere, durch ein Kabel fließt, werden dickere Kabel benötigt. Zu dünne Kabel erwärmen sich und das führt zu Verlusten. Je weniger Strom = weniger Ampere fließt, desto dünner darf das Kabel sein. Bei 24V-Modulen kann man also dünnere Kabel verwenden, ohne an die Leistungsgrenze des Kabel zu stoßen.
Ein MPPT-Laderegler arbeitet effizienter, bei größeren Spielraum zwischen Eingangsspannung (Solarmodul) und Ausgangsspannung ( Akku). Sinkt bei 12V Modulen aufgrund starker Wärmeentwicklung (und damit schlechterem Wirkungsgrad) die Spannung, dann schrumpft damit die Differenz der Eingangsspannung zur Ausgangsspannung im Regler. Die Folge ist, dass dieser nicht mehr so optimal arbeitet. Das mindert den Ertrag.
Bei 24V Modulen unter denselben Bedingungen, verlieren diese zwar auch an Spannung aber die Differenz (zwischen Eingangsspannung und Ausgangsspannung) bleibt groß genug, dass der Laderegler optimal weiter arbeiten kann.
Nachteil: 24V-Systeme sind im Wohnwagen und mobilen Bereich seltener. Möchte man ein 24V-System nutzen muss man darauf achten das auch alle Geräte für 24V ausgelegt sind.
1.3. Wie lange hält das Solarpanel?
Mindestens 25 Jahre!
Mit der Zeit wird die Leistung zwar etwas schlechter (-15% nach etlichen Jahren) , aber das Modul wird die Lebensdauer des Wohnwagens oder Gartenhauses normalerweise übersteigen. Viele Hersteller geben auf ihre 12V-Solarpanele für Garantie von 10 Jahren und mehr.
Wenn Mängel auftreten sind das:
- Trübung des Glases
- Korrosion an den Anschlussdosen
- Degradation (der erwähnte Verlust der Leistung)
- Einbrennungen durch punktuelle Verdreckung der Solarmodule
- Mikrorisse durch Vibrationen (kann den Stromfluss in der Zelle verringern).
1.4. Wie muss ich ein 12V Solarmodul warten?
Sie können ganz einfach den Staub mit Wasser entfernen.
Blätter, Vogelkot und andere punktuelle Verunreinigungen entfernen, da sich im schlimmsten Falls sogenannte Hotspots einbrennen können (welche die Leistung der Zelle dann verringern).
2. Welcher Laderegler ist der passende?
Es werden zwei Typen Solarladeregler genutzt:
2.1. PWM Laderegler
Der PWM-Laderegler ist eigentlich ein Schalter, der die Solarmodule mit der Batterie verbindet. Die Spannung der Anlage wird auf die Spannung der Batterie heruntergezogen.
2.2. MPPT Laderegler
Der MPPT-Regler (Multi Power Point Tracking) ist teurer, denn er gleicht die Eingangsspannung so an, dass die Solaranlage die maximale Leistung erzeugt. Er passt vereinfacht ausgedrückt die Energie auf die Batterie an.
Es kann sich z.B. auf der einen Seite des MPPT-Ladereglers eine 12V Batterie befinden und auf der anderen Seite Solarpanels, die 36V erzeugen.
Diese Solarladeregler werden per Microcontroller gesteuert und erreichen ca. 30% mehr Leistung im Vergleich zu herkömmlichen PWM Ladereglern. Merkmale des Reglers sind also:
- Steuerung per Microcontroller
- ca. 30% mehr Leistung
- Automatische Erkennung der Batteriespannung (12/24V)
- Eingebauter Tiefentladeschutz
Ein MPPT-Regler ist in kalten bis mäßig warmen Klima effizienter!
3. Welche Geräte gibt es für mobile Solaranlagen?
Hier möchten wir gerne noch kurz ein paar Tipps mit auf den Weg geben.
3.1. Fernseher mit dem 12V Solarpanel nutzen
Im Vergleich zu LCD sind sogenannte LED Fernseher sparsamer und für Wohnmobile und Inselsysteme die richtige Wahl.
Die Größe der Fernseher variiert natürlich - damit auch der Preis. Von 15 bis 22 Zoll kann man mit Preisen von 80 bis 180€ rechnen.
- 12V Fernseher können oft als Bildschirm für Laptops genutzt werden.
- Tipp: USB Anschluss, damit kann man Urlaubsfotos direkt ansehen.
- Audio-Out Ausgang: Für extra Boxen, wem der Klang zu dünn ist.
- Kopfhörer-Ausgang: praktisch, wenn man andere nicht stören will
Wichtig ist die Energieeffizienz! Achten Sie auf die höchste Energieklasse A.
3.1.1. Kann man im Wohnwagen oder Gartenhaus Fernsehen empfangen?
Die meisten 12 Volt Fernseher besitzen eine eingebaute Empfangsanlage per DVB-S/S2, DVB-T oder DVB-C Empfänger.
- DVB-T: digitale Übertragung über Antenne / ausschließlich regionale Programme.(z.B. keine deutschen Sender in Spanien). Für das Gartenhaus oft ausreichend. Teilweise ist eine zusätzliche DVB-T Antenne nötig.
- DVB-C: digitale Übertragung über Kabel.
- DVB-S / DVB-S2: digitale Übertragung über Satellit. Deutschsprachige Programme können in ganz Europa empfangen werden. Das ist die richtige Wahl für Wohnmobile und Wohnwagen. Benötigt wird eine Satellitenschüssel mit LNB (diese wird manuell oder automatisch, je nach Produkt, ausgerichtet).
3.2. Tipps zum 12V Kühlschrank für Camping & Wohnmobil
Welchen Camping Kühlschrank sollte man kaufen?
Dafür ist erst einmal die Frage, welche Art der Kälteerzeugung im mobilen Bereich am sinnvollsten ist. Es gibt im Grunde genommen drei Typen von Kühlgeräten, welche wir hier kurz erklären.
3.2.1. Kompressor Kühlschrank
Das Kältemittel, ist in einem geschlossenen Kühlkreislauf und wird verdichtet. Dabei entsteht Wärme, die nach außen gelangt. Im sogenannten Verdampfer verdunstet das Kältemittel und erzeugt dabei die Kälte (wenn Wasser auf der Haut verdunstet merkt man ja, dass es kühler wird). Das Prinzip ist simpel und die wirtschaftlichste Art der Kühlung.
Der Kompressor -Kühlschrank ist technisch das bessere Gerät, energieeffizient und leistungsstark.
3.2.2. Absorberkühlschrank GAS / 12V / 230V
Ein Wasser-Ammoniak-Gemisch wird erwärmt (durch Gasflamme, oder Strom) und wenn es sich anschließend wieder abkühlt wird die dabei entstehende Kälte genutzt. Wegen der Möglichkeit Strom und Gas zu nutzen wird das System öfter in Wohnmobilen genutzt.
Der Absorberkühlschrank läuft geräuschlos mit Gas und verbraucht dann keinen Batteriestrom. Aber er hat weniger Kühlleistung. Bei Temperaturen über 30 Grad ist oft die Grenze erreicht. Je nach Urlaubsziel / Ländern sollte man das beachten!
3.2.3. Thermoeletrische Kühlbox
Sehr ineffizient! Sinnvoll höchstens für die Getränkekühlung während der Autofahrt.
3.2.4. Was ist besser? Eine Kühlbox 12V oder ein Kühlschrank?
Der Unterschied besteht in der Öffnung zum Befüllen.
- Der Kühlschrank wird seitlich durch die Tür befüllt. Damit hat man einen einfachen Zugriff auf alles, was innen gelagert ist.
- Die Kühlbox wird von oben befüllt. Um an das unterste in der Kühlbox zu kommen, muss man schon also schon mal kramen.
Kälte ist schwerer als warme Luft. Wenn man die Kühlbox öffnet bleibt also die Kälte sozusagen innen liegen. Dies spart Energie und ist perfekt für das Wohnmobil.
3.2.5. Ist ein 12V Kühlschrank nötig oder geht auch 230V?
- 12V Kühlschränke sind oft teurer aber die bessere Wahl denn,
- 230V Kühlschränke benötigen einen Wechselrichter, welcher zusätzlich Strom verbraucht. Bei mobiler Anwendung sollte man besser auf Effizient achten!
3.2.6. Mit Kühlakkus im Wohnwagen Strom sparen
Kühlakkus von Ezetil sind mit einem speziellen Mittel befüllt, das bei +6 Grad gefriert/taut.
Kältespeicher setzten am meisten Energie frei, wenn sie ihren Aggregatzustand wechseln.
Tagsüber (wenn die Sonne Energie liefert) werden die Kühlakkus also heruntergekühlt und das Mittel darin friert ein. Das Einfrieren geschieht nur langsam da der Wechsel von flüssig nach fest zusätzliche Energie benötigt.
Der Kühlschrank kann dann über Nacht abgeschaltet werden:
- er verbraucht dann keinen Strom
- das schont die Batterie
- der Kühlschrank ist lautlos
- er wird über Nacht durch die Kältespeicher (welche nur langsam auftauen) gekühlt
3.3. Für Bastler - Solarpanel selber bauen? Geht das?
Mal ganz abgesehen von dem doch relativ großen Aufwand zur Erstellung eigener Solarpanele ist es doch möglich diese selber zu bauen. Einzelteile wie Wafer, Rahmen, Schutzglas, Kabel etc sind tatsächlich alle im Internet einzeln erhältlich. Im folgenden Video zeit ein Tüftler, wie er die Solar-Wafer miteinander verlötet und sein eigenes Modul erstellt.
Für eine größere Anlage, um den Strom rentabel zu nutzen ist diese Vorgehensweise wohl den Wenigsten zu empfehlen. Um das Prinzip der Panel zu begreifen und sich selber als Photovoltaik-Hersteller zu versuchen wäre das Erstellen eigener Solar-Panles für Baster aber bestimmt ein spannendes Freizeitprojekt!
4. Das ist wichtig zur Auswahl der Solarpanel
Je dicker das Glas bei kristallinen Solarzellen, desto stabiler sind die Zellen. Ein größerer Randabstand schützt die Zellen. Außerdem verschmutzen die Kanten der Module leichter – auch deshalb ist ein größerer Randabstand vorteilhaft.
Achten Sie bei Modulen mit Anschlussdosen darauf, dass diese möglichst klein ausfallen, denn an der Haftstelle werden die Zellen wärmer und beeinträchtigen die Leistung des Solarpanel.
Panel mit weißer Hintergrundfarbe sind zwar hässlicher, aber effektiver als die mit dunkler Hintergrundfarbe.
4.1. Dünnschichtmodule gut für große Flächen
Dünnschichtzellen absorbieren das Licht besser. Bei diffusem Licht fällt die Ernte höher aus und auch Verschattung fällt nicht so stark ins Gewicht wie bei den kristallinen Zellen. Sie sind günstiger herzustellen und sind deshalb billiger. Die Schicht kann auch auf bewegliche Trägermaterialien aufgedampft werden. Sie schonen bei der Herstellung Rohstoffe und Energieressourcen – die Energierücklaufzeit liegt bei zwei bis drei Jahren.
Mankos: Niedrigerer Wirkungsgrad, keine Langzeiterfahrung und teils ungeklärtes Recycling.
4.2. Verlieren die Module an Leistung?
Egal welches Solarpanel, alle Bauarten verlieren nach Inbetriebnahme an Leistung. Das nennt man Degradation. Die Degradation kann bei kristallinen Modulen bis zu 50 Stunden dauern und bis zu zwei Prozent betragen. Danach liefern sie eine konstante Leistung.
Einige Fachleute halten danach die Degradation für abgeschlossen, andere hingegen berichten von weiteren bis zu 0,5 Prozent Verlust pro Jahr. Bei Dünnschichtmodulen muss mit einer 1.000-stündigen Degradation gerechnet werden. Danach müssen sich die Anlagenbetreiber auf einen Anstieg der Leistung im Sommer und einen Abstieg im Winter bei ansonsten stabiler Leistung einstellen. Bei welchen Solar Panels ist eigentlich die beste Leistung zu erwarten?
4.3. Zertifizierungen von Solarpanels
Vorteil für den Kunden ist, wenn Hersteller Plustoleranzen angeben. Nur wenige tun das im Bereich von +5 bis 0 Prozent. In der Praxis arbeiten Solarmodule im Sommer mit einem Leistungsabfall von 20 Prozent. Über die per Gesetz vorgeschriebene Produktgarantie von 2 Jahren geben die Solarpanel-Hersteller Leistungsgarantien zwischen 10 bis 25 Jahren.
Die wichtigste Einrichtung zur Zertifizierung der Module ist die International Electrotechnical Commission (IEC) in Genf.
Qualitätsmodule besitzen ein Zertifizierungs-Kennzeichnung (CE), das IEC 61215 für kristalline Module und das IEC 61646 für amorphe Module.
4.3.1. Zertifizierung nach IEC 61215 - Kristalline PV-Module
Dieses Zertifikat ist ein Qualitätszeichen für kristalline Panel.
Für die meisten nationalen und internationalen Fördermaßnahmen ist die IEC-Zertifizierung ein zwingendes Kriterium zur Bewilligung.
IEC-Zertifizierung nach Prüfzertifikat 61646
In der IEC-Zertifizierung wird getestet, wie sich Photovoltaik-Module unter der künstlichen Belastung von Einflüssen verhalten, die eine Auswirkung auf die Degradation von PV-Modulen haben. Die Belastungsgruppen, denen die Module dabei ausgesetzt werden, sind:
- Sonnenlicht und UV-Licht
- Mechanische Belastung (Schnee, Hagel, Wind)
- Klima (Kälte, Wärme, Feuchtigkeit)
4.3.2. Zertifizierung nach IEC 61646 - Dünnschichtmodule
Dies ist die Prüfnorm für Dünnschichtmodule. Auch hier wird die Degradation getestet in Bezug auf:
- Sonnenlicht und UV-Licht
- Mechanische Belastung (Schnee, Hagel, Wind)
- Klima (Kälte, Wärme, Feuchtigkeit)
Das Zertifikat IEC 61646 ist auch Standardanforderung für die meisten Förderungen.
4.3.3. Zertifizierung nach IEC 61730 - Sicherheit der Panel
Das Zertifikat ist Pflicht für Photovoltaikanlagen in Europa. Es beschreibt den Sicherheitsstandard für Solarpanel und betrifft 3 Bereiche:
- Klasse A Gebäude
- Klasse B EVU-Anwendungen
- Klasse C Kleinspannungsanwendungen
Das Zertifikat beschreibt die Bauanforderungen und die materialspezifischen Anforderungen bezüglich:
- Brandschutzes der Photovoltaik-Module
- sowie die Standards für die Prüfprozeduren.
Ziel der IEC-Zertifizierung ist: mechanisch und elektrisch sicherer Betrieb über die erwartete Lebensdauer