Energiesparen gehört zu den wirksamsten Klimaschutzmaßnahmen. Der bewusste Umgang mit Energie stellt nicht nur für Privathaushalte, sondern auch für Unternehmen eine Möglichkeit dar, einen wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.
1. Weitreichende Folgen durch hohen Strombedarf
Von Gewerbetreibenden und kleineren Unternehmen wird in der Regel Gewerbestrom als Energiequelle genutzt. Bei gewerblichem Strom handelt es sich um dieselbe Art von Strom, die auch in privaten Haushalten verwendet wird.
Der Begriff Gewerbestrom kennzeichnet lediglich eine von den Stromversorgern für gewerbliche Zwecke entwickelte Tarifart.
Im Unternehmen ist die Zuverlässigkeit bei der Stromlieferung besonders wichtig, da Stromausfälle im Betrieb zu weitreichenden Folgen und finanziellen Einbußen führen können. Dabei muss im Unternehmen nicht nur auf den Stromverbrauch, sondern auch auf die Stromkosten geachtet werden. Um Gewerbestrom beziehen zu dürfen, müssen Unternehmen jedoch bestimmte Voraussetzungen erfüllen.
Abhängig von Anbieter und Tarif muss teilweise eine Mindestabnahmemenge von mindestens 30.000 oder 50.000 Kilowattstunden zugesagt werden, damit der Gewerbestrom als Option überhaupt infrage kommt. Dabei werden Gewerbe in Deutschland über verschiedene Netzzugänge mit Energie versorgt.
- Während größere Unternehmen mit hohem Strombedarf meist direkt an das jeweilige Hochspannungsnetz angeschlossen sind, erhalten mittelständische Unternehmen die von ihnen benötigte Strommenge über das Mittelspannungsnetz.
- Kleinere Gewerbe werden meist mit Strom aus dem Niederspannungsnetz versorgt.
- Gewerbestrom kann grundsätzlich von allen Stromkunden, die ein Gewerbe angemeldet haben, bezogen werden. Dabei gibt es allerdings auch Ausnahmen wie Freiberufler oder Vereine, die meist zwischen Privatstrom und Gewerbestrom wählen können.
In den vergangenen Jahren sind die Kosten für Gewerbestrom stark angestiegen, sodass die Jahresstromkosten in vielen stromintensiven Branchen sogar die Lohnkosten übertrafen.
Da die Strompreise in der Bundesrepublik im Vergleich mit anderen europäischen Ländern wesentlich höher sind, bezahlen Unternehmen in Deutschland derzeit den fünfthöchsten Strompreis in der Europäischen Union.
Durch den liberalisierten Energiemarkt besteht allerdings die Möglichkeit, auch Vertragsoptionen alternativer Stromanbieter bei der Energiekalkulation zu berücksichtigen. Aufgrund der unterschiedlichen Beschaffungsstrategien der Stromversorger können sich im gewerblichen Bereich einige Alternativen ergeben. Für Gewerbe existieren ebenfalls Tarife mit Ökostrom. Ob diese jedoch wirtschaftlich sind, kann erst bei einem Gewerbestrom-Vergleich beurteilt werden.
Bei verivox.de/gewerbestrom/ besteht die Möglichkeit, die Verbrauchswerte mithilfe eines Gewerbestromrechners zu ermitteln, sodass die Werte als Grundlage für den Industriestrom-Vergleich verwendet werden können. Abhängig von der Art des Unternehmens kann an verschiedenen Stellen Energie eingespart werden. Dabei wird von diversen Einsparmöglichkeiten ausgegangen, die für beinahe jedes Unternehmen realisierbar sind. Gesamtwirtschaftlich betrachtet ergeben sich dabei immense Einsparpotenziale.
2. Einsparpotenziale in fast jedem Gewerbe
Offiziellen Einschätzungen zufolge könnten in den nächsten Jahren in allen Sektoren von Industrie und Gewerbe sowie im Handel und im Dienstleistungsbereich insgesamt circa 44 Terawattstunden (TWh) Strom eingespart werden. Besonders große Einsparpotenziale sollen dabei durch den Einsatz energieeffizienter Pumpen erzielt werden können.
- Allein durch effiziente Beleuchtung könnten rund 9 TWh und beim Einsatz verbesserter Lüftungs- und Druckluftsysteme nochmals insgesamt rund 12 TWh Strom gespart werden.
- Kostensenkungen um circa ein Viertel sind auch in den Bereichen Pumpensysteme, Lüftungsanlagen, Kälte- und Kühlanlagen sowie in der Wärmeversorgung durchaus realistisch.
- Im aktiven und passiven Wärmemanagement gewerblich genutzter Gebäude sollen sich weitere Einsparpotenziale finden.
Bislang existieren allerdings eine Reihe von Hemmnissen, die notwendige Investitionen von Unternehmen in die Energieeffizienz in absehbarer Zukunft auszuschließen scheinen. Zu den Hauptgründen zählen neben Informationsdefiziten auch die Bedenken vieler Firmen, dass sich Investitionen in diesem Bereich möglicherweise nicht schnell genug amortisieren. Häufig werden von Industrie- und Gewerbeunternehmen allerdings zu hohe Anforderungen an die Amortisationszeit von Energieeffizienzmaßnahmen gestellt.